Draußen ist es dunkel, ein kräftiger Wind weht, drinnen knistert das Kaminfeuer und im Ofen schmort ein saftiger Rinderbraten. Was macht diesen urigen Winterabend perfekt? Kräftige Rotweine! Was ich unter kräftigen Rotweinen verstehe und welche unserer Rotweine vom Weingut Schönhals ich als kräftig bezeichnen würde, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Die „Sisters in wine“ sind Hanneke und Elske Schönhals. Sie lieben Wein und arbeiten damit –
genau so individuell, wie sie selbst sind. Hanneke ist die Frau der Tat und kreiert lebendige Weine in ihrem Bioweingut in Rheinhessen. Elske ist die Entdeckerin und und nimmt Menschen auf ihrem Blog mit auf die Reise zu ihrem persönlichen Weingeschmack. Jeden Monat veröffentlichen sie unabhängig voneinander einen Blogartikel zu einem gemeinsamen Thema.
Was versteht man unter kräftigen Rotweinen?
In meinen eigenen Worten ist ein kräftiger Rotwein ein Rotwein, der einen nachhaltigen Genuss bewirkt. Ich nehme also einen Schluck und habe den Geschmack des Weins noch lange präsent im Mund.
Letzteres wird ganz wesentlich bestimmt von den sogenannten „Tanninen“. Das sind Gerbstoffe, die durch Traubenschale, Kerne und Stilgerüste in den Wein gelangen. Wir kennen diese Tannine hauptsächlich von Rotweinen, denn diese werden „auf der Maische“ vergoren. Das heißt, der Saft wird nicht von den Traubenschalen getrennt, sondern mit ihnen zusammen vergoren. Die alkoholische Gärung löst dann die Tannine und Farbstoffe aus den Schalen – so wird der Wein kräftig und rot. Darüber hinaus gelangen Tannine auch durch die Reifung in kleinen Holzfässern, den sogenannten Barrique-Fässern in den Wein.
Für die Kraft im Wein spielen natürlich neben den Tanninen weitere Faktoren eine große Rolle. So z.B.: die Frucht, die Säure, der Alkoholgehalt, welche Rebsorte etc… Aber für einen kräftigen Wein sind die Tannine eben sehr ausschlaggebend.
Wo findet man kräftige Rotweine?
Die überwiegende Mehrheit der WeingenießerInnen denkt bei kräftigen Rotweinen sofort an einen südländischen Wein – etwa ein italienischer oder französischer Rotwein. Aber das muss nicht sein. Der Rotwein-Genuss liegt nämlich viel näher! Unter anderem in einem kleinen sogenannten „Rotweindorf Biebelnheim“.
Schon vor 45 Jahren haben meine Großeltern diesen Titel „Rotweindorf Biebelnheim“ in ihrem Betrieb wahrgemacht und die ersten roten Trauben gepflanzt um Rotwein herzustellen. Mit der Weiterführung dieser Profession durch meinen Vater und mit Hilfe von unseres grandiosen Kellermeisters Martin Knab, greife ich nun auf jahrelange Rotwein-Erfahrung in unserem Weingut zurück. Die klimatisch milden und warmen Verhältnisse in unserem geschützten Rheinhessen, wie auch die vielfältigen Bodenarten sind dafür eine ganz wichtige Grundlage.
Welche Rebsorten eignen sich für kräftige Rotweine?
Oft werden als geeignete Rebsorten z.B. Cabernet Sauvignon, Tempranillo und Merlot genannt. Mittlerweile werden diese Rebsorten auch in Deutschland angebaut. Wir, im Weingut Schönhals, gehen da noch einen Schritt weiter und bauen neue Rebsorten an, die zum einen kräftig im Geschmack und Mundgefühl sind und zum zweiten im Weinberg gesund bleiben – also keinen Pflanzenschutz benötigen. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: schmeckt gut und tut gutes für die Umwelt. So haben wir Cabertin und VB 912629 im Anbau – beides Kinder von der Rebe Cabernet Sauvignon. Sie bringen den gleichen grandiosen Rotwein-Charakter mit sich. Aus diesen Rebsorten machen wir unseren kräftigen Rotwein „CRESCENDO“. Er wird beschrieben als „würzig, fruchtiges Potpourri nach frischem Pfeffer und Cassis. Sehr dicht mit langem Nachhall“.
Ein weiterer kräftiger Rotwein ist der Pinot Noir »S«. Ein Pinot Noir (zu Deutsch „Spätburgunder“) überzeugt bei uns im Weingut durch seine vollrunde Reife und Geschmeidigkeit. Bei dieser Beschreibung würde man nicht sofort an „kräftig“ denken. Was ihn dennoch dazu macht, ist u.a. die Reifung im Barrique (kleines Holzfass), wodurch er eine Note von rauchigem Holz erhält. Die Gerbstoffe sind also präsent und gleichzeitig schön eingebunden. Das heißt, sie sind nicht aufdringlich.
Dies ist der Link zu Elskes „Sisters in wine“ Januar-Artikel: Kräftiger Rotwein im Barrique: Wie schmeckt er und wie wird er hergestellt?